Endlich läuft mal wieder ein Gruselfilm, der überall gelobt wird: Crimson Peak.
Und mit „Gruselfilm“ meine ich jetzt kein Kopf-ab-und-Gedärme-raus-Ereignis, sondern Gothic Horror mit Gänsehaut, die eher durch Atmosphäre erzeugt wird als durch Blut. Und sowohl der Trailer als auch der Regisseur Guillermo del Toro versprechen ein nettes Filmerlebnis.
Wobei es sich ja oft als Fehler erweist, mit zu hohen Erwartungen ins Kino zu gehen. Na, schauen wir mal.
In der Tat bietet der Film eine opulente Ausstattung mit beeindruckenden Kulissen. Man merkt, dass del Toro diese Art von Filmen mag, denn er ist wirklich sehr detailverliebt ans Werk gegangen.
Die Schauspieler geben sich redlich Mühe, am überzeugendsten fand ich Jessica Chastain (Lucille Sharpe). Es mach Spaß, zuzusehen, wie sie die Tiefen ihrer Figur nach und nach enthüllt.
Und obwohl im Trailer der Eindruck erweckt wurde, es handle sich um einen Geisterhaus- oder Geisterfilm, ist der übernatürliche Anteil doch sehr gering und in den Hintergrund gerückt. Eigentlich schade.
Denn das ist dann auch für mich das Problem … je deutlicher sich herausstellt, dass es im Film mehr und mehr um die Beziehung der Hauptdarsteller zueinander und ihre Motivation für ihr Handeln geht, desto mehr frage ich mich, was die Geister da dann überhaupt sollen.
Womit wir wieder bei den hohen Erwartungen (durch Trailer und Vorabinformationen) wären. Denn es bestätigt sich leider einmal mehr: je weniger man vorher über einen Film weiß, desto besser.
Bleiben einige Fragen zum Schluss:
Hat Crimson Peak gut unterhalten? Hm … naja. Mein Auf-die-Uhr-schau-Faktor war ziemlich hoch, was für mich meistens kein besonders gutes Zeichen ist.
War der Film gruselig? Genaugenommen … trotz einiger Geistererscheinungen nicht.
War er spannend? Öhm … nicht wirklich.
Hat er einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen? Nein, ich fürchte nicht.
Deshalb (großzügig aufgewertet wegen der wirklich tollen Ausstattung): 3 von 5 Filmstreifen.