Freitag, 20. Juni – Ereignisse des Tages: Busfahrt nach Leeds Castle, Canterbury Cathedral, Dover und Greenwich Cruise
Der Himmel ist beim Aufstehen wieder grau in grau. Erfahrungsgemäß sollte es dann im Laufe des Tages besser werden. Sicherheitshalber ziehe ich trotzdem mal langbeinige und langärmelige Kleidung an.
Frühstück bei Gregg’s und dann mit der U-Bahn zum Abfahrtspunkt in der Nähe von Victoria Station. Als wir ankommen, stehen dort schon lange Warteschlangen für verschiedene Fahrten. Irgendwann winkt uns unsere Reiseleiterin Lesley und wir folgen ihr zu unserem Bus.
Und auf geht’s in die schöne Grafschaft Kent. Während der Fahrt liefert Lesley alles, was sie sagt (Ansagen, die die Reise betreffen, aber auch Informaionen über Sehenswürdigkeiten) zweisprachig in englisch und spanisch. Freitags bieten sie offensichtlich mehrsprachige Reisen an. Sollte man vorher wissen, Dann könnte man einen anderen Tag buchen und müsste deutlich weniger spanische ähs und hmmms ertragen.
Zuerst nach Leeds Castle. Hat mit der Stadt Leeds im Norden Englands nichts zu tun. Vielmehr ist es ein sehr schönes Schloss mit einer wunderbaren Parkanlage außenherum. Und hier ist der Himmel auch schon wieder blau und die Sonne scheint. Was’n Glück, dass ich lange Ärmel und lange Hosenbeine habe *grmpf*
Danach nach Dover. Okay, sie gönnen uns nur 15 Minuten Fototermin am Hafen von Dover, aber so ganz arg beeindruckend ist das sowieso irgendwie nicht. Halt die bekannten Kreidefelsen, obendrüber Dover Castle und am Pier ein Schiff, das vor sich hinqualmt.
Als nächstes ist Canterbury an der Reihe. Bekannt für seine Kathedrale (ja, genau: Canterbury Cathedral), in der damals im Jahre 1170 kurz nach Weihnachten der Erzbischof Thomas Becket umgebracht wurde – dessen Grab in der Kathedrale Heinrich VIII zu allem Überfluss später auch während der Kirchenreformation zerstören ließ..
Ein beeindruckender Bau und generell auch eine schöne Stadt mit netten Straßen und Gassen.
Hier freuen wir uns darüber, dass wir die Tagesfahrt ohne Mittagessen gebucht haben. Denn auf die Touristen-Abfütterungs-Anlage (inclusive bequem abwischbarer Plastiktische und -stühle), in die unsere Mitreisenden geführt werden, verzichten wir gerne.
Und erwähnte ich schon, dass auch Canterbury voller Schulklassen ist? Der englische Unterricht zeichtnet sich offensichtlich durch viel Feldforschung aus…
Zum Schluss fahren wir noch nach Greenwich (das wird übrigens nicht „Grienwitsch“ ausgesprochen, sondern „Grennitsch“ – das nur für die, die sich hier nicht blamieren wollen). Gut, den Termin hätten wir uns auch sparen können. Vom berühmten Observatorium mit dem Nullmeridian sehen wir gar nichts. Nur das nautische Museum von außen und einen alten Segelklipper, der ursprünglich mal Tee transportiert hat.
Danach geht es mit dem Boot auf der Themse zurück in die Innenstadt. Als wir darauf warten, auf das Boot zu dürfen, erfahren wir so nebenbei, dass zwei Mitglieder unserer Gruppe aus Ägypten kommen und dass es ihnen hier zu heiß ist. (Wie sagte Lesley so schön? I don’t believe it!) Das sagt aber doch einiges über unser Wetter hier aus, finde ich. London halt.
Vom Boot aus mache ich noch einige Bilder durch die Scheibe, ohne berauschende Ergebnisse zu erwarten.
Aber ein paar davon gefallen mir dann so gut, dass ich sie tatsächlich noch mit einem Filter bearbeiten muss:
Zur Belohnung, weil wir heute so fleißig waren, gibt es auch wieder einen Cream Tea bei John Lewis. Diese liebgewonnene Tradition werde ich daheim sicherlich vermissen.
Danach fährt Lutz ins Hotel zurück und ich stelle bei einigen Einkäufen fest, dass meine Kreditkarte tatsächlich nicht mehr so will wie ich. Gut, das ist jetzt dank EC-Karte kein Problem, aber ich werde dort trotzdem mal anrufen und nachfragen, was das soll. Eine Kreditkarte, die gerade im Urlaub nicht will, erfüllt ihren Sinn nicht unbedingt.
Nur blöd, dass wir schon Freitag Abend haben. Vor Montag früh erreiche ich dort sicher niemanden mehr.
Als ich zurück im Hotel bin, zeigt mir mein Schrittzähler, dass ich heute 13.795 Schritte bewähltigt habe.