Es wurde Zeit für einen neuen Wischmop. Das alte Gestell, das ich vor Jahren bei der Fürther Kirchweih gekauft hatte, ist inzwischen alles andere als befriedigend …
… und deshalb habe ich mich umgeschaut, was es an Alternativen gibt.
Die Aufgabenstellung ist klar: Fliesen im Bad und PVC-Boden in der Küche vernünftig nass, Parkett im Wohnzimmer feucht und Korkboden im Flur nur nebelfeucht wischen. Und das Ganze wenn möglich auch richtig in den Ecken und ohne nasse Finger/Hände.
Eine Eimer-Mop-Kombination, die all das können soll, ist „Vileda Easy Wring & Clean“.
Ich weiß, man sollte auf Amazon-Beurteilungen nicht unbedingt allzuviel geben, aber wenn das Verhältnis zwischen gut und schlecht 10 : 1 ist, dann kann das Teil eigentlich kein kompletter Schrott sein.
Das Dingens gibt es mit einem mechanischen Trethebel, wie man sie früher bei Mülleimern hatte (für knapp 30 Euro) und außerdem noch als elektrische Luxus-Version, bei der man anstatt aufs Pedal nur noch auf einen Knopf tritt und der Rotationseinsatz für den Mop durch einen kleinen Elektromotor angetrieben wird (für gut 40 Euro).
Okay, ich bin ein Mann und elektrischen Spielereien gegenüber grundsätzlich immer aufgeschlossen, aber ein Putzeimer mit Motor? Noch ein Teil, das im Zweifel immer gerade dann nicht aufgeladen ist, wenn man’s verwenden will? Nein, ich denke nicht.
Also habe ich mich für die mechanische Trethebel-Version entschieden.
Im Karton findet man (wie erwartet) den Eimer mit dem Pedal-Schleudereinsatz, den Teleskopstiel (dreifach zusammengeschoben – ich hoffe, dass die Schraubklemm-Mechanismen nicht mit der Zeit ausleiern, wie sie das bei solchen Patenten gerne mal machen), den dreieckigen Halter, der unten an den Stiel geschraubt wird und den Mop-Aufsatz, der an den Halter geklipst wird. Alles ganz einfach und selbsterklärend.
Und wenn das Teil jetzt schon mal da ist, dann kann man es auch gleich dafür benutzen, die Wohnung durchzuwischen. Nötig hätte sie es sowieso mal wieder.
Dabei fällt mir auf, dass sich der leere Eimer beim Tragen ziemlich stark auf die Seite mit dem Schleudermechanismus neigt. Zum Ausgleich neigt er sich nach dem Füllen auf die andere Seite – die, in der jetzt das Wasser ist. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber okay. Und dann kommt die erste Bewährungsprobe. Mop ins Wasser und dann in das Sieb. Aufs Pedal treten und – wow – das geht wirklich ganz schön ab. Das Wasser wird heftig rausgeschleudert, bleibt dabei aber brav im Eimer und spritzt nicht wild in der Gegend umher. So sollte es sein.
Nach einigem Ausprobieren habe ich’s raus. Einmal auf das Pedal treten: nass genug für Fliesen und PVC, zweimal aufs Pedal: perfekt für Parkett, dreimal aufs Pedal: noch feucht, aber trocken genug für den Korkboden.
Durch die dreieckige Form des Mopfransen-Halters kommt man auch tatsächlich ziemlich gut in die Ecken, die mit dem alten Schaumdingens nicht wirklich sauber werden wollten. Und dadurch, das der Mop unten am Stiel abgeklappt werden kann, ist es auch kein Problem, unter Sessel und Sofa hervorzuwischen.
Der einzige Negativpunkt, der mir auffällt, ist die Größe dieses roten Dreiecks: mit einer Kantenlänge von 15 – 16 cm kommt es nicht überall dort hin, wo ich es brauche. So muss ich z. B. den Spalt zwischen Badewanne und Schrank per Hand nacharbeiten, weil der Mop einfach zu breit ist. Aber um ehrlich zu sein – an solchen Stellen hatte der alte auch seine Probleme.
Generell bin ich mit dem Mop nach dem ersten Wisch-Durchgang sehr zufrieden. Ich würde es vielleicht nicht unbedingt ganz so euphorisch ausdrücken wie bei diesen Rezensionen auf Amazon …
… denn ich konnte bisher auch ohne ganz gut leben und Spaß hat mir das Wischen weder vorher gemacht, noch gefällt es mir jetzt besonders gut … aber auf jeden Fall war ich mit dem Vileda-Mop deutlich schneller damit fertig als früher und … ja, ich geb’s zu … der Spieltrieb wurde durch diesen Mechanismus mit Pedal und Schleuder auch befriedigt. Bin halt auch nur ein Mann.
Würde ich mir den Mop wieder kaufen? Nach momentanem Stand der Dinge – jederzeit.