Fernbedienungen

Nachem jedes Gerät der Heimunterhaltung eine eigene Fernbedienung mitbringt (bei mir sind es momentan 7 dieser Teile, die sich in  meinem Wohnzimmer tummeln), lohnt es sich, einen eigenen Beistelltisch dafür aufzustellen. Außer, man hat sehr breite Sofa- oder Sessellehnen, auf denen man die Herde der Plastikkästchen ablegen kann.

Um dem entgegenzuwirken, gibt es schon seit Jahren Universalfernbedienungen, die – mehr oder weniger erfolgreich – diese Flut eindämmen sollen. Aber egal, wie teuer diese Geräte auch sind und wie prima es ist, dann theoretisch mit einem Tastendruck gleichzeitig den Fernseher, den Blu-ray-Player und den 5.1-Receiver einzuschalten … spätestens, wenn ich am Fernseher auf ein anderes Programm umschalten, den Blu-ray-Player pausieren oder die Lautstärke des Soundreceivers verändern will, geht das Geblödel los, weil ich genervt zwischen den verschiedenen Geräten auf der Universalfernbedienung hin- und herschalten muss (oder eventuell andere Funktionen der Original-Fernbedienung gar nicht erst zur Verfügung habe).

Als Steigerung zu diesen Universalfernbedienungen kamen findige Köpfe irgendwann auf die Idee, Fernbedienungs-Apps zu schreiben. Da Smartphones und Tablets zwar inzwischen nahezu in fast jedem Haushalt anzutreffen sind, aber eher selten Infrarot-Sensoren eingebaut haben, muss man sich an sein Telefon dafür noch einen klobigen Adapter anstöpseln oder irgendwo im Wohnzimmer ein zusätzliches Kästchen aufstellen, das die Handy-/Tablet-Signale in IR-Signale umwandelt. Aber das macht man doch gerne, wenn man dafür die gesamte Unterhaltungsgeräte-Armada daheim mit nur einem einzigen Smartdingens steuern kann.
Man muss nur vorher ein paar Stunden opfern, um irgendwie alle Signale aller Geräte im Handy verfügbar zu machen. Denn so einfach wie es in der Beschreibung dieser Apps versprochen wird, funktioniert es nämlich nie (eine Tatsache, die die Apps mit den regulären Universalfernbedienungen gemeinsam haben).

Aber dann kann das perfekte digitale Leben in all seiner Pracht erstrahlen.

Wie umständlich war es doch bisher mit der Fernbedienung: Ich beuge mich zum Beistelltisch, greife die richtige Fernbedienung, drücke den benötigten Knopf und lege die Fernbedienung wieder weg.

Dagegen die unbeschreibliche Vereinfachung mit dem Smartphone: Ich beuge mich zum Beistelltisch, greife das Smartphone, schalte das Smartphone ein, tippe den Entsperrcode ein, starte die Fernbedienungs-App, suche in der App die Oberfläche für das gewünschte Gerät, drücke den benötigten „Knopf“ auf dem Touchscreen, beende die App, schalte das Smartphone wieder aus und lege es weg.

Öhm … das ist nun zweckmäßiger und einfacher?
Ich glaube, ich bleibe dann doch lieber bei meinem Beistelltisch voller Fernbedienungen.

Fernbedieungen

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