Heute gab ich mir im Kino „Jupiter Ascending“. Da dieser Film doch tatsächlich von fast allen Kritikern verrissen wurde, musste ich ihn mir einfach ansehen.
Tja, was gibt es dazu zu sagen?
Vielleicht erst mal kurz die Inhaltsangabe der offiziellen Homepage:
Jupiter Jones wurde unter dem Nachthimmel geboren – man sagt ihr eine große Zukunft voraus. Als erwachsene Frau träumt Jupiter von den Sternen, wird aber immer wieder vom nüchternen Alltag eingeholt, denn sie bekommt nichts auf die Reihe und jobbt als Putzfrau. Erst als der genetisch manipulierte Ex-Soldat Caine auf der Erde landet, um sie zu finden, beginnt Jupiter zu ahnen, welches Schicksal ihr von Geburt an vorherbestimmt ist: ihre Gene weisen sie als Anwärterin auf ein außergewöhnliches Erbe aus, das den gesamten Kosmos aus den Angeln heben könnte.
Und wie war die schöne Inhaltszusammenfassung, die ich irgendwo gelesen habe? „Putzfrau wird Königin des Universums“ … oder so ähnlich.
Wer jetzt von den Wachowski-Geschwistern erneut eine clever konstruierte Geschichte wie seinerzeit bei „Matrix“ erwartet, der wird das Kino sicherlich enttäuscht verlassen. So schlimm wie er von den meisten Kritikern beschrieben wurde, ist der Film zwar nicht, aber von einem Meilenstein der Filmkunst ist er auch weit entfernt.
Der Plot dieses Films führt in so manche Richtungen, die er dann plötzlich wieder verlässt und man fragt sich gerne mal, was das denn nun eigentlich sollte. Zum Beispiel, warum die Figur der Kalique überhaupt im Film vorhanden war. Sie durfte ein Verjüngungsbad nehmen und kurz erste Zusammenhänge erklären, aber das wars auch schon. Ich glaube nicht, dass durch ihr Weglassen wirklich etwas gefehlt hätte.
Ihr Bruder Titus hatte dann immerhin etwas mehr Zeit auf der Leinwand zur Verfügung, die für eine Intrige draufging. Danach hat man von ihm auch nichts mehr gesehen.
Wo sind die Kopfgeldjäger hin, die erst eine Stadt und dann noch eine Farm zerlegen, um Jupiter in ihre Finger zu bekommen? Plötzlich waren sie weg.
Und warum der Bösewicht Balem immerzu verklärt schauen musste und nur flüstern durfte, hat sich mir nicht wirklich erschlossen.
Irgendwie wurde mir auch nicht klar, warum die titelgebende Jupiter denn nun das gleiche Genmaterial hat wie die verstorbene Universums-Ex-Königin. Einfach eine Laune des Schicksals? Oder kosmische Umstände? Keine Ahnung.
Verpasst man nun etwas, wenn man diesen Film nicht sieht? Nicht wirklich. Wer allerdings auf gut gebaute Schauspieler in engem Leder steht, der kommt auf seine Kosten. Alleine Channing Tatum dürfte für die Hälfte er Besucher in meiner Vorstellung verantwortlich gewesen sein … viele männliche Paare. Lediglich seine Elfenohren und dieses Goatee-Bärtchen wirkten etwas seltsam. Dafür geben seine Anti-Schwerkraft-Stiefel dem Begriff „Funktionskleidung“ endlich mal einen Sinn.
Wofür sind die 195 Millionen, die dieser Film gekostet hat, nun draufgegangen? Hm. Das Drehbuch dürfte den kleinsten Teil ausgemacht haben. Um so mehr floss wohl in die CGI-Effekte. Optisch machen die sicher was her, aber wenn gefühlte 95 – 98 Prozent des gesamten Films aus dem Computer kommen, dann wird das doch etwas unbefriedigend. Bitte nicht falsch verstehen, die Schauwerte sind wirklich toll, aber CGI einfach nur um des CGIs willen trägt nun mal keinen Film.
Alles in Allem … man kann den Film anschauen, muss es aber nicht.
Wer die offizielle Homepage des Films sehen will … Bitteschön: hier ist sie zu finden.
Meine Wertung: weil ich diese Stiefel auch gerne hätte, gibt es großzügige 2 ½ von 5 Filmstreifen