Da ich mit der Rasierleistung meines Philips RQ 1250 trotz eines neuen Scherkopfes nicht mehr wirklich zufrieden bin, mache ich mich auf die Suche nach einem neuen Elektrorasierer. Natürlich schaut man sich da zuerst beim Marktführer Braun um – soll ja schließlich etwas deutsches sein (bis man feststellt, dass Braun so deutsch ist wie McDonald’s oder Coca Cola, weil die Firma inzwischen zusammen mit Gillette zu Procter & Gamble gehört). Die neue 9-er Serie sieht interessant aus, kostet aber auch entsprechend.
Nach ein paar Tagen Recherche lande ich schließlich bei Panasonic. Der ES-LV95 wird es werden. Angeblich bringt er eine bessere Rasierleistung als das Flaggschiff von Braun und dann ist er auch noch etwas günstiger. Und weil Panasonic eine 30 Tage Geld-zurück-Garantie anbietet, kann man ja nichts falsch machen. Was will man mehr.
Nachdem Amazon von mir nach wie vor möglichst boykottiert wird, kaufe ich den Rasierer beim örtlichen MediaMarkt.
Die Verpackung ist standardüblich bunt mit vielen tollen Bildern und Versprechungen, was das Wundergerät alles kann.
Die Innenverpackung könnte etwas netter aussehen, aber eigentlich ist es ja sinnvoller, dass die Umwelt mit Recycling-Pappe geschont wird als dass man mit Styropor eine tolle Optik erzeugt.
Und hier sieht man, was an Zubehör mitgeliefert wird: der Rasierer (mit Abdeckkappe), eine Reinigungs- und Ladestation, ein Ladekabel, ein Reingungspinsel und Pflegeöl.
Das ist dann schließlich der Rasierer selbst mit einer Großansicht des monumentalen 5-Klingen-Scherkopfes.
Zuletzt noch die Reinigungs- und Ladestation bei der Arbeit (Laden des Rasierers) sowie geöffnet, damit man sieht, wie der Behälter für die Reinigungsflüssigkeit entnommen werden kann.
Bevor ich den Rasierer zum ersten mal verwende, fülle ich die Reinigungsstation mit der vorgeschriebenen Menge Wasser und dem Konzentrat aus dem blauen Päckchen und starte einen Reinigungsvorgang.
Dabei fällt mir auf, dass dieser Prozess bei meinem alten Philips eindeutig leiser abläuft. Der Panasonic schaltet zwischendurch immer wieder in einen Ultraschallmodus (so wird es zumindest in der Anleitung genannt) – wobei die Bezeichnung „Ultraschall“ die Sache nicht ganz trifft, denn den sollte man ja nicht hören. Bei diesem Modus jedoch trötet es hupenartig durch die ganze Wohnung, so dass ich ins Bad eile und besorgt nachsehe, ob Rauch aufsteigt oder zumindest irgenwelche Fehlermeldungen angezeigt werden … doch nein, das scheint das normale Betriebsgeräusch zu sein. Etwas gewöhnungsbedürftig. Naja, immerhin dauert die Reinigung insgesamt nur ein paar Minuten.
Und im Gegensatz zur Philips Reinigungsstation hat diese hier einen kleinen Ventilator eingebaut, der den Scherkopf trockenpustet, so dass der gesamte Reinigungsvorgang schneller geht.
Dann wird es Zeit für eine erste Testrasur.
Ich entscheide mich dafür, mein Gesicht zu Vergleichszwecken zu halbieren und die rechte Hälfte mit meinem Philips zu bearbeiten, während die linke Hälfte für den Panasonic zur Verfügung steht.
Der Geräuschpegel beim Rasieren ist zum Glück deutlich niedriger als der beim Reinigen und passt sich damit dem „Standard“-Lautstärkepegel der meisten Elektrorasierer an. Elektrisches Summen mit Gespratzel beim Abschneiden der Barthaare.
Der große Scherkopf ist so gelagert, dass er sich tatsächlich leicht und gut in jede Richtung bewegen kann und deshalb prima den Konturen des Gesichts folgt. Das gefällt mir wesentlich besser als die zwar auch beweglich gelagerten 3 Scherköpfe des Philips-Gerätes, die sich jedoch nur durch stärkeren Druck davon überzeugen lassen, sich halbwegs an die Form des Gesichts anzupassen. Und während man sich beim Philips mit den vorgeschriebenen Bewegungen im Gesicht fast einen Wolf kreiselt (geht’s jetzt links- oder rechtsrum besser?) entpuppen sich die einfachen auf- und ab-Bewegungen des Panasonic als deutlich angenehmer. Auch sorgen die 5 Klingen des Scherkopfes dafür, dass man über die gleichen Stellen nicht so oft rasieren muss, weil bei einem Durchgang bereits mehr Barthaare erfasst und abgeschnitten werden. Darüber freut sich dann auch die Gesichtshaut, von der mit den rotierenden Philips-Messern gefühlt mehr Oberfläche abgeschubbert wird als mit den Panasonic-Scherfolien. Und nach der Rasur ist die Panasonic-Hälfte meines Gesichts eindeutig weniger gereizt und gerötet als die Philips-Hälfte. Es fühlt sich auch tatsächlich so an, als wäre der Panasonic-Teil des Gesichts etwas glatter als das Philips-Gegenstück. (Nachtrag: 12 Stunden später sind die Philips-Stoppeln schon wieder deutlich länger und besser spürbar. Da rasiert das Panasonic-Gerät wohl wirklich gründlicher.)
Fazit: etwas gründlicher, und eindeutig schneller und mit weniger Hautreizungen und -Irritationen. Der Panasonic ES-LV95 kommt nahezu an die Hautglätte einer Nassrasur heran. Lediglich die Lautstärke der Reinigungsstation ist etwas nervtötend und könnte verbessert werden. Alles in allem: Gut gekauft.